Kampflied der Weber, das am 22.11.1832, gesungen wird

Im düstern Auge keine Träne

Sie sitzen am Webstuhl und fletschen die Zähne:

Ostschweiz, wir weben dein Leichentuch,

Wir weben hinein den dreifachen Fluch -

Wir weben, wir weben!

 

Ein Fluch dem Gotte, zu dem wir gebeten

In Winterskälte und Hungersnöten;

Wir haben vergebens gehofft und geharrt,

Er hat uns geäfft und gefoppt und genarrt -

Wir weben, wir weben!

 

Ein Fluch den Textilbaronen, den Reichen,

Die unser Elend nicht konnte erweichen

Die den letzten Groschen von uns erpresst

Und uns wie Hunde erschiessen lässt -

Wir weben, wir weben!

 

Ein Fluch dem falschen Vaterlande,

Wo nur gedeihen Schmach und Schande,

Wo jede Blume früh geknickt,

Wo Fäulnis und Moder den Wurm erquickt -

Wir weben, wir weben!

 

Das Schiffchen fliegt, der Webstuhl kracht,

Wir weben emsig Tag und Nacht -

Ostschweiz, wir weben dein Leichentuch,

Wir weben hinein den dreifachen Fluch,

Wir weben, wir weben!